Sarà tradotto a breve!
Aus der Wissenschaft: So spannend, dass wir es allen Lesern unserer Website weitergeben möchten:
Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir Kunst betrachten?
Es kann zweierlei passieren: Zum einen nichts, wenn uns das Kunstwerk nicht berührt. Zum anderen etwas Erstaunliches, wenn uns das Kunstwerk emotional anspricht. Und was da passiert, wurde an der Missouri University of Science an Technology untersucht.
Für eine Studie baten die Forscher ihre Probanden, sich jeweils 15 Sekunden lang ein Kunstwerk auf dem Bildschirm anzuschauen. Während dieser Zeit zeichnete ein funktioneller Magnetresonanz-Tomograf (fMRT) die Hirnaktivität der Teilnehmer auf.
Immer dann, wenn ein Kunstwerk als besonders beeindruckend wahrgenommen wurde, wenn es für den Probanden anrührend war, wurde in seinem Gehirn das sogenannte Default Mode Netzwerk (DMN) aktiv. Dieses Netzwerk jedoch feuert normalerweise vor allem dann, wenn wir uns der inneren Nabelschau hingeben – wenn wir tagträumen, geistig abschalten oder auch in leichtem Schlaf liegen. Normalerweise müsste die Aktivität des Default Mode Netzwerks sinken, wenn wir ein Bild betrachten, denn dann verarbeitet das Gehirn vornehmlich äußere ästhetische Reize. Tatsächlich blieb das DMN auch immer dann stumm, wenn die Studienteilnehmer ein Kunstwerk anschauten, das sie nicht attraktiv fanden, so berichteten die Forscher .Anders aber ist es, wenn ein Kunstwerk uns besonders gefällt, denn finden wir ein Kunstwerk ästhetisch ansprechend, bleibt unser Default Mode Netzwerk über die gesamte Zeit der Betrachtung aktiv.
Nach Ansicht der Forscher belegt dies, dass die Wirkung eines besonders beeindruckenden Kunstwerks erst durch die Kombination äußerer Reize und innerer Reaktionen zustande kommt. Unsere Aufmerksamkeit ist dabei einerseits auf die Außenwelt, andererseits auf unser Innenleben gerichtet und das wird ansonsten selten beobachtet. Kunst, wenn sie uns berührt, wenn wir also eine bewegende ästhetische Erfahrung machen, versetzt uns in einen außergewöhnlichen Zustand. Spannend ist es diese Erfahrung zu machen und noch spannender, sich darüber mit Anderen auszutauschen. Manchmal gelingt das in unseren Kunstgesprächen beim Festival, man braucht aber dafür nicht auf den Sommer zu warten, man sollte über Kunst sprechen, wo immer es sich ergibt.
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Quelle: Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik